Mit dem Beitrag Assessing fossil fuel substitution through wood use based on long-term simulations haben Marcus Knauf, Rainer Joosten und Arno Frühwald methodische Aspekte bei der Bewertung der Subsitution fossiler Energien durch Holzverwendung analysiert. Der Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Carbon Management erschienen.
Zur ganzheitlichen Analyse des Beitrags der Forst- und Holzwirtschaft zum Klimaschutz ist es notwendig sowohl die die Veränderung des Wald- und Holzproduktespeichers als auch die CO2-Minderungseffekte durch den Ersatz fossiler Energieträger durch die Holznutzung (Substitution) zu berücksichtigen. Für die Bestimmung der Kohlenstoffspeicher (Wald und Holzprodukte) können die Festlegungen der IPCC Good Practice Guidance for Land Use, Land Use Change and Forestry genutzt werden. Für die Bewertung der Substitution werden jeweils individuelle Annahmen getroffen, die sich heute in der Regel auf LCA beziehen und bei ökobilanziellen Vergleichen u. a. den heutigen allgemeinen Energiemix zugrunde legen. Diese Festlegung ist jedoch normativ. Es ist ebenso möglich, andere Annahmen bezüglich der Substitution zu treffen (z. B. Grenznutzenbetrachtungen). Der Beitrag geht der Frage nach, welche alternativen Annahmen bezüglich der Substitution sinnvoll sind und zeigt anhand von drei Ansätzen zur Bewertung der Substitution (Status quo, changing energy mix, marginal fossil) dass sich die Ergebnisse signifikant unterscheiden. Unterschiede zeigen sich besonders bei Langzeit-Simulationen der C-Wirkungen von Forstwirtschaft und Holznutzung. Daraus leiten sich unterschiedliche Empfehlungen ab, welche waldbauliche Strategie aus Sicht des Klimaschutzes optimal ist.