Die Holzmarktbilanz, wie sie von Marcus Knauf entwickelt wurde, bilanziert das verwendete Holz am Verwendungsort und bietet damit die Basis zur Kohlenstoffbilanzierung der Holzverwendung. In dem gerade in der Zeitschrift Forest Policy and Economics erschienenen Beitrag The wood market balance as a tool for calculating wood use’s climate change mitigation effect – an example for Germany zeigt Marcus Knauf, wie man die Holzmarktbilanz nutzen kann, um den Beitrag der Holzverwendung zum Klimaschutz zu bestimmen. Zusammen mit Inventurdaten der Waldentwicklung ist es damit möglich, den Beitrag der Forst- und Holzwirtschaft zum Klimaschutz im Ganzen für einen zu wählenden Bilanzraum (national oder regional) zu ermitteln. Die Methode und das Ergebnis werden am Beispiel Deutschlands für das Bilanzjahr 2010 gezeigt.
Aus der Holzverwendung resultiert auf Basis dieses methodischen Ansatzes für 2010 ein Minderungseffekt (Holzproduktespeicher und Substitution) von ca. 89,7 Mio. t CO2. Der gesamte Kohlenstoffminderungseffekt der Forst- und Holzwirtschaft ergibt sich als Summe der Sequestrierung im Wald und der Effekte der Holznutzung. Der Bericht zum Nationalen Treibhausgasinventar NIR (Umweltbundesamt, 2014) gibt die Gesamtemissionen aus den Wäldern für Deutschland mit –51,7 Mio. t CO2 an (Wert wurde im NIR 2016 auf 57,8 Mio. t CO2 korrigiert). In der Summe ergibt sich damit für die Sequestrierung im Wald und die Effekte der Holznutzung ein CO2-Minderungseffekt von –141,4 Mio. t CO2 (auf Basis NIR 2016: 147,5 Mio. t CO2).
Der beschriebene Ansatz, die Holzmarktbilanzierung zur Kohlenstoffbilanzierung der Forst- und Holzwirtschaft zu nutzen, ermöglicht ein kontinuierliches Monitoring der Klimaschutzleistungen der Holzverwendung.